Die Region Hotzenwald ist das südlichste deutsche Feriengebiet des Südschwarzwaldes und befindet sich nördlich der Region Hochrhein. Der Hotzenwald erstreckt sich über Höhenlagen von 300 m ü.NN bis über 1000 m ü.NN, also überwiegend über mittlere und hohe Lagen des Südschwarzwaldes. Begrenzt wird das Gebiet im Westen in etwa durch die Wehra, im Norden in etwa durch den Oberlauf der Alb bei St. Blasien und Osten durch den Bergrücken zwischen Alb und Schlücht.
Wie der Name „Hotzenwald“ entstand ist nicht genau klar, jedoch gibt es einige Theorien. Eine Theorie vermutet, dass sich der Name von dem altalemannischen Begriff „Hotzen“ ableitet, der ein Ausdruck für Bauer oder Wälder war. Eine zweite Theorie verweist auf die im Mittelalter für einen Bauern verwendete Bezeichnung „Hotz“. Sicher ist jedoch, dass der Begriff erstmalig im 19. Jahrhundert in der Literatur verwendet wurde.
Die Geographie des Hotzenwaldes ist geprägt von sonnigen Hochebenen und Hochtälern. Besonders bei Fönlagen im Frühjahr und Herbst bieten sich Besuchern dieser Hochebenen spektakuläre Fernsichten über den Hochrhein, und den Schweizer Jura bis zu den Gipfeln der Alpen. Zwar verfügt die Region nicht über viele Highlights wie z.B. der
Hochschwarzwald, jedoch hat auch der Hotzenwald seinen ganz eigenen Charme, dem die Touristen zahlreich erliegen. In diesem Falle ist es die Ruhe und die Abgeschiedenheit der Region die die Besucher anzieht. Hier finden sich ideale Bedingungen zum Wandern und im Winter zum Skilanglauf.
Als Überbleibsel der Eiszeit bieten die Hoch- und Übergangsmoore des Hotzenwaldes einen ausgezeichneten Lebensraum für ansonsten im Schwarzwald begrenzt vorkommende Pflanzenarten wie z.B. „Rosmarinheide“ und „Alpenlattich“. Neben diesen beiden Arten finden sich hier noch zahlreiche weitere Exemplare anderer, selten gewordener Pflanzen. Die „Glockenheide“ beispielsweise, hat ihr einziges Vorkommen im gesamten Süddeutschen Raum im Hotzenwald. Nachdem viele Moore verschwanden, als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts forstliche Versuche zur Entwässerung durchgeführt wurden, haben die Verantwortlichen die Bedeutung der Moore als besonderen Lebensraum inzwischen erkannt und einige Moore zu Naturschutzgebieten deklariert. Zudem wird versucht einige Moore zu regenerieren. Die Bedingungen dazu scheinen ideal, denn der Hotzenwald gehört zu den niederschlagsreichsten Regionen des Schwarzwaldes.
Die Region ist unter Historikern als Ursprungsregion der bäuerlichen Aufstände bekannt, die schließlich im 16. Jahrhundert im „Bauernkrieg“ mündeten. Anstoß für die Konflikte war das Freiheits- und Unabhängigkeitsstreben der Bauern. Die „Freien Bauern“ waren direkt dem Hause Habsburg zugehörig, von dem sie ihre Freiheiten als Dank für die Rodung und Kultivierung der Region im 12. und 13 Jahrhundert erhalten hatten. Somit hatten sie schon vor über 700 Jahren eine demokratisch-bäuerliche Selbstverwaltung eingeführt, die sie vehement gegen die örtlichen Obrigkeiten verteidigten. So führte das Aufbegehren der „Freien“ zum Bauernkrieg. Die von den Bauern formulierten Forderungen, die „Zwölf Artikel von Memmingen“, zählen als die erste Menschenrechtserklärung der Welt. In den folgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Aufständen der Bauern, von denen einige des 18. und 19. Jahrhunderts „Salpeterunruhen“ genannt wurden. Über jene Kriege informieren in den Gemeinden Herrischried das Freilichtmuseum Klausenhof und in Görwihl das Hotzenwaldmuseum, die zusammen mit den Ortschaften Dachsberg, Rickenbach und Ibach das Zentrum des Hotzenwaldes bilden.